Gesunde Ernährung – warum eigentlich?
Zahlreiche wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass heutzutage über die Hälfte aller chronischen Erkrankungen im westlichen Kulturkreis ernährungsbedingt sind. Das hängt ursächlich mit der agroindustriellen Produktion zusammen, durch die sich ab den 1950er-Jahren unsere Essgewohnheiten grundlegend gewandelt haben. Durch die agroindustrielle Revolution mit ihren riesigen Monokulturen konnten zwar die Erträge um ein Vielfaches gesteigert werden, allerdings nur um den hohen Preis einer chemiebelasteten Produktion. Fungizide, Herbizide, Pestizide, Wachstumshormone, künstliche Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe sind fester Bestandteil dieser krankmachenden agroindustriellen Ernährung.
Dieses Problem birgt aber auch eine riesige Chance. Es liegt in Ihrer eigenen Hand, durch die Umstellung auf eine gesunde Ernährung vielen Erkrankungen vorzubeugen und nachhaltig etwas für Ihre Gesundheit zu tun. Gesunde Ernährung ist der Schlüssel für ein besseres Leben.

Die Grundbausteine der Ernährung
Da wir in den Folgebeiträgen tiefer in die Materie einsteigen und dafür ein gewisses Grundwissen hilfreich ist, beschreiben wir hier zunächst vereinfacht die Grundlagen der Ernährung.
Mit der Ernährung nehmen Sie die sogenannten Grundsubstanzen auf. Diese werden im Verdauungstrakt aufgespalten und über das Blut in die Zellen transportiert. Nicht verwertbare und den Organismus belastende Anteile werden über Darm, Nieren und andere Ausleitungsorgane wieder ausgeschieden.
Wir unterscheiden zwischen den sogenannten
Macronährstoffen (Eiweiß, Kohlehydrate, Fette)
Micronährstoffen (Mineralien, Vitamine, Spurenelemente)
Macronährstoff Eiweiß
Eiweiße sind die wichtigsten Baustoffe unseres Körpers. Sie bestehen aus kleinen Einheiten – den Aminosäuren. Aus Eiweißmolekülen werden nicht nur alle Zellen, Organe und Nerven aufgebaut, sondern auch Hormone, Enzyme und Botenstoffe. Zudem ist Eiweiß auch ein Energieträger.
Macronährstoff Kohlehydrate
Kohlenhydrate sind in erster Linie Energielieferanten. Man unterscheidet zwischen einfachen, zweifachen und komplexen Kohlenhydraten.
Einfache und zweifache Kohlenhydrate gelten als ungesund, weil sie eine sehr schnelle Insulinausschüttung auslösen, den Organismus übersäuern und nur kurzfristig Energie liefern. Sie sind vorwiegend in zuckerhaltigen Getränken, Süßigkeiten, Gebäck und Weißmehlprodukten enthalten.
Komplexe Kohlenhydrate gelten als gesund. Sie werden im Dünndarm langsam aufgespalten, haben eine langsame Insulinreaktion, sorgen für eine langanhaltende Energiezufuhr und liefern zudem wichtige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Sie sind vorwiegend in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst enthalten.
Macronährstoff Fette
Fette sind sehr effektive Energielieferanten (doppelt so hoher Brennwert wie Kohlenhydrate) und Träger von Geschmacks- und Aromastoffen. Je nach Art können Fette sehr unterschiedliche gesundheitliche Auswirkungen haben.
Transfette sind in höchstem Maße ungesund. Sie entstehen durch die Härtung von pflanzlichen Ölen und sind vor allem in industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie Margarine, Fertigbackwaren und Fast Food enthalten.
Gesättigte Fette sind ebenfalls weitestgehend ungesund. Sie finden sich hauptsächlich in tierischen Produkten sowie in einigen pflanzlichen Ölen wie Kokos- und Palmöl.
Ungesättigte Fette sind gesundheitsfördernd. Sie finden sich in pflanzlichen Ölen (z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl), Nüssen, Samen und Fischen. Sie sind in zwei Haupttypen unterteilt: einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fette. Insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6 haben viele gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Micronährstoffe Mineralien
Mineralien sind anorganische Verbindungen, die aus der Erdkruste stammen und über die Ernährung in den Körper gelangen. Insbesondere Calcium, Magnesium, Kalium und Eisen spielen bei vielen biologischen Prozessen in unserem Körper eine wichtige Rolle.
Micronährstoffe Vitamine
Vitamine sind organische Verbindungen, die viele lebenswichtige Funktionen im Körper unterstützen. Sie werden vom Körper nicht in ausreichenden Mengen produziert und müssen über die Nahrung oder Ergänzungsmittel zugeführt werden.
Vitamine lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen:
Wasserlösliche Vitamine: B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12) und Vitamin C. Diese Vitamine müssen täglich zugeführt werden, da der Körper sie nicht speichern kann.
Fettlösliche Vitamine: Vitamine A, D, E und K. Fettlösliche Vitamine können vom Körper gespeichert werden, vor allem in der Leber und im Fettgewebe.
Micronährstoffe Spurenelemente
Spurenelemente wie beispielsweise Zink, Selen, Kupfer und Mangan sind anorganische Verbindungen, die über die Nahrung aufgenommen werden. Obwohl der Körper sie nur in sehr geringen Mengen benötigt, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Funktion von Enzymen, bei der Hormonproduktion und beim Immunsystem.

Gesunde Ernährung ist basische Ernährung
Alle synthetisch-chemisch hergestellten Stoffe werden im Körper sauer verstoffwechselt. In der agroindustriellen Ernährung sind sie in einem Übermaß vorhanden und zerstören allmählich unser natürliches Säure-Basen-Gleichgewicht, das in etwa aus 70 % Basen oder Mineralien und zu 30 % aus Säuren besteht, beziehungsweise einem pH-Wert von 7,4. Dieses Gleichgewicht ist die Voraussetzung dafür, dass im Körper alle Stoffwechselprozesse optimal ablaufen.
Doch nicht nur die chemische Belastung bringt dieses Gleichgewicht aus dem Lot. Agroindustrielle Ernährung zeichnet sich auch durch einen viel zu hohen Konsum von Fleisch und verarbeiteten, zuckerhaltigen Nahrungsmitteln aus, die den Körper zusätzlich übersäuern. Durch die intensive Nutzung und Düngung sind die Böden zudem ausgelaugt. Dadurch verlieren die darauf angebauten Pflanzen ihre ursprüngliche Nährstoffdichte und können nicht mehr genügend Mineralien und Spurenelemente liefern.
Durch die Umstellung auf eine Ernährung mit vorwiegend basischen Lebensmitteln wird der Säure-Basen-Haushalt des Körpers wieder ins Gleichgewicht gebracht. Dadurch können die Stoffwechselprozesse im Körper wieder optimal ablaufen. Basische Lebensmittel sind in fast allen Formen von Gemüse und Obst, in Sprossen und Keimen, Nüssen und Samen sowie in Algen, Kräutern und Gewürzen enthalten.
Als Übergang und Einstieg in die basische Ernährung bietet sich das Basenfasten an. Beginnend mit einer Darmreinigung machen Sie eine kalorienreduzierte Kur mit ausschließlich basischen Nahrungsmitteln.
